Zensurpost 1939-45
Es geht um die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs durch deutsche Dienststellen während des zweiten Weltkriegs.
Schwierige Zeiten verlangen nach unpopulären Maßnahmen.
Es handelte sich ja schließlich um eine Aussetzung des Briefgeheimnisses.

Der Briefverkehr war in Deutschland zu dieser Zeit nur mit dem nichtverfeindeten Ausland (Italien, Schweiz, USA bis Dezember 1941 usw.) erlaubt und wurde peinlichst genau kontrolliert.

Man erhoffte sich dadurch militärische Vorteile, wenn in der Post z.B. geheime Nachrichten versteckt waren.

Post des verfeindeten Auslands mit anderen Ländern wurde, wenn man sie abfangen konnte, besonders streng geprüft (Transitpost).


                                                            

Postkarte aus Estland vom 23.12.39, geprüft durch die ABP Königsberg
Brief aus Zagreb nach Göppingen vom 24.1.42, geprüft bei der ABP Wien

Die Prüfstellen unterstanden dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und nannten sich Auslandsbriefprüfstellen (ABP).
Je nach dem Leitweg der Post, war die Zuständigkeit auf verschiedene ABP's verteilt. Der Sitz der jeweiligen ABP war entweder eine deutsche Großstadt oder eine Stadt im besetzten Ausland (Frankreich, Dänemark usw.).
Es gab weitere Prüfstellen, die der GESTAPO (Geheime Staatspolizei) oder anderen Institutionen unterstanden (z.B. Auswärtiges Amt).
Dies mag als Erläuterung zunächst genügen.
Es gibt hierzu eine kleine Kollektion unter Sammlung - Beispiele. Schauen Sie dort mal nach.
Zensurpost suche ich ständig und vorrangig, habe aber nur wenig selbst abzugeben.